Alexander Koblinger, bester Sommelier Österreichs 2011
Am Montag 3. Oktober 2011 wurde es entschieden: Alexander Koblinger vom Restaurant Obauer ist der beste Sommelier Österreichs 2011. In einem spannenden, extrem fordernden Wettkampf, der heuer im Loisium Hotel ausgetragen wurde, konnte er sich mit einer brillianten Leistung gegen seine drei Mitstreiter in der Finalrunde durchsetzen; Andreas Jechsmayer aus dem Kitzbühler Arosa wurde Zweiter.
Die Staatsmeisterschaft des Österreichischen Sommelierverbandes, der alle zwei Jahre stattfindet, ist der härteste Wettbewerb des Landes für Sommeliers, gilt es doch, in einem sehr vielschichtigen Prüfungsprogramm die intensiv trainierten Kenntnisse praktischer wie theoretischer Natur anzuwenden. Heuer stellten sich 17 hoffnungsfrohe KandidatInnen dieser Herausforderung, manche waren bereits zum wiederholten Mal dabei. Austragungsort war das Hotel Loisium in Langenlois, dessen Lage inmitten von Weingärten sicher einen inspirierenden Effekt auf die Teilnehmer hatte.
Das intensive Prüfungsprogramm wurde in zwei Teilen abgewickelt: zunächst bewertete eine mit Sommeliervereins-Vorständen und Weinfachleuten hochrangig besetzte Jury die anonymen Testbögen aus der Blindverkostung zweier gewiss nicht leicht einzuschätzender Weine und einem kniffligen theoretischen Fragenkatalog, der auch das internationale Wissen der Teilnehmer einer knallharten Prüfung unterzog, dann mussten die Kandidaten in einer kleinen inszenierten Gast-Sommelier-Situation ihre praktischen Fachkenntnisse beweisen.
Mit dem daraus resultierenden Zwischenergebnis wurden vier Finalisten herausgefiltert, die bei der abendlichen Gala vor 80 Gästen live auf der Bühne dann noch einmal antreten mussten, um den Besten unter ihnen zu küren. Die Aufgabenstellungen: 7 internationale Weine, aber auch Spirituosen in Blindprobe sensorisch zu analysieren und den Einsatzbereich zu definieren; eine überaus fehlerhafte Weinkarte internationalen Zuschnitts zu korrigieren; und schließlich wieder eine gespielte Restaurantszene, bei der anwesende Winzer und Sponsoren als Gast fungierten und der Kandidat sowohl Weinempfehlungen zu einem mehrgängigen Menü abgeben als auch seine Flexibilität mit einer alkoholfreier Option beweisen musste.
Und da zeigte sich die Routine von Alexander Koblinger, der mit seinen Weinbeschreibungen und einer spannenden Speisenbegleitung aus Tees und Säften nicht nur die Jury überzeugen konnte, sondern auch enthusiastischen Applaus des Publikums erntete. Der 32-jährige Salzburger der seit sieben Jahren bei den Brüdern Obauer in Werfen als Sommelier arbeitet und die Ansprüche einer internationalen, verwöhnten Gästeschar mit Bravour zu befriedigen weiß, darf 2013 bei der Sommelier-Weltmeisterschaft der ASI (Association de la Sommellerie Internationale), die ihren Sitz in Japan hat, für Österreich antreten. Andreas Jechsmayer vom Hotel Arosa in Kitzbühel musste sich, knapp geschlagen, mit dem zweiten Platz begnügen, dafür wird er ebenfalls in zwei Jahren bei der Europameisterschaft der Sommeliers in San Remo dabei sein. Andreas Jechsmayer konnte sich bei der letzten EM in Straßburg unter die 8 Halbfinalisten platzieren!
Annemarie Foidl, die Präsidentin des Österreichischen Sommelierverbandes, zeigt ihren Stolz auf die großartigen Leistungen, es sind allesamt Topleute, die der Gastronomie, aber auch den Winzern und Produzenten die Bedeutung dieses Berufes und sein umfassendes Aufgabengebiet zeigen. Sie betont die Bedeutung dieses Wettbewerbs, zeige er doch, was alles im Beruf des Sommeliers enthalten ist; außerdem sei er Motivation für herausragende Kräfte, Österreich als anspruchsvollen Arbeitsplatz zu wählen. In dieselbe Kerbe schlägt Gerhard Retter, Bester Sommelier von 2009: der Wettbewerb sei „Herzstück der österreichischen Weinkultur geworden und ein Gradmesser für die Crème de la Crème, für jene, die wissen, dass sie schon einiges wissen, aber sich trotzdem gerne wieder dieser Herausforderung von internationalem Niveau stellen, einem wirklichen Parameter für die eigene Standortbestimmung“.
Wichtiger Partner bei der diesjährigen Meisterschaft waren die Traditionsweingüter Allram, Bründlmayer, Eichinger, Hirsch, Jurtschitsch, Loimer, Schloss Gobelsburg und Topf, die nicht nur mit gereiften Weinen für eine hochklassige Begleitung des vorzüglichen Menüs aus der Loisium-Küche sorgten, sondern auch die Weinsafari am folgenden Tag ausrichteten: sportliche wie unterhaltsame Lehrstunden mit einer Wanderung durch die ersten Lagen zwischen Heiligenstein, Lamm, Ofenberg und Gaisberg. Die beiden Erstplatzierten durften sich auch über reiche Geschenke der wesentlichen Sponsoren des Wettbewerbs wie des Galaabends freuen; Nespresso, vertreten durch Georg Leitenbauer, zeigte sich mit einer Kaffeemaschine für jeden der 4 Finalisten besonders großzügig. Die anderen Gratulanten: Gerhard Elze von Österreich Wein, der auch in der Jury zu finden war; Manfred Ladinig von Carpe Diem, Komm.Rat Peter Morandell, Peter Lamprecht vom Weinhandelshaus Derksen und schließlich Jörg Linke aus München, der die beiden Supersommeliers zu einem Intensivtraining in sein Blindprobensensorium in Völs am Schlern einlud.
Die Kandidaten, darunter auch einige in Österreichich arbeitende deutsche Kollegen und Österreicher, die in Deutschland tätig sind: Steve Breitzke- Sofitel Wien, Christa Fleschutz – Hotel Schwarzer Adler, St. Anton, Marco Franzelin – Hanner Mayerling, Katharina Greifenstein – Krone Lech, Markus Hinterplattne – Sansibar – Sylt , Andreas Jechsmayr – Arosa, Kitzbühel – (Zweiter), Yvonne Juen – Sacher , Innsbruck, Alexander Koblinger, Gebrüder Obauer Werfen (Sieger), Medova Lubomira – Kaiserwasser Wien, Christoph Mattis – Kaiserwasser Wien, Danny Rossow – Stiftskeller St. Peter, Salzburg, Markus Semmler-liebes Roth Flüh, Tannheimertal, Ulrike Skrypek – Winterstellergut Annaberg, Roland Thiess – Auhof Kaprun, Andreas Wappler Kaiserwasser Wien, Jürgen Witschko Henninger, Pfalz Finalist), Suvad Zlatic geigers Posthotel, Serfaus Finalist).
Die Jury:
Reinhold Baumschlager (OÖ), Siegfried Brudermann (S), Hans Peter Christé (S), Gerhard Elze (ÖWM), Sabine Flieser Just (St), Helmut Jörg (V), Brad Knowles (W), Peter Ladinig (K), Jörg Linke (D), Bruno Resi (T), Gerhard Retter (D), Carole Rohrmoser-Stein (T), Dörte Steiner (S), Ljubo Vuljaj (K), Martin Widemann (NÖ), Harald Wurm (NÖ), Andreas Scheidl (NÖ) Oberjury: Annemarie Foidl/Juryvorsitz
Quelle A.R.T. Redaktionsteam Ges.m.b.H.