Weinlagerung – Weintemperatur – Serviertemperatur

Weinlagerung

Die Entwicklung und die Reifung des Weines wird im Wesentlichen von der Weinlagerung beeinflusst. Während des Weinausbaues in der Flasche, oder Im Holzfass, (Barrique) erfährt der Wein eine Reihe von chemischen Veränderungen, die sich auf die Qualität positiv oder negativ auswirken können.
Ein junger Wein erfüllt oft nicht die erwartete Qualität eines gereiften Weines, da sämtliche Inhaltsstoffe noch nicht optimal eingebunden sind und sich erst entwickeln müssen. Ein junger Wein wird sich demnach eher unharmonisch verhalten.

Grundsätzlich gilt:

Ein Wein benötigt Zeit und Ruhe um sich optimal entwickeln zu können.

Dafür müssen folgende Voraussetzungen geschaffen werden:

1. Weinkeller

a. Temperatur

Möglichst keine gröberen Temperaturschwankungen zwischen Sommer und Winter, ca. 6 Grad Celsius Temperaturschwankung ist akzeptabel.
Die Minimaltemperatur darf nicht unter 5 Grad Celsius fallen und die Maximaltemperatur darf 16 Grad Celsius nicht übersteigen.
Im Idealfall geht man davon aus, dass ein Weinkeller eine Temperatur zwischen 10 und 14 Grad Celsius haben sollte.

b. Luftfeuchtigkeit

Die Luftfeuchtigkeit im Weinkeller nimmt einen entscheidenden Einfluss auf die Flaschenlagerung. Die meisten Flaschen sind mit Naturkorken verschlossen, die bei hoher Luftfeuchtigkeit zu schimmeln beginnen, oder umgekehrt, bei niedriger Luftfeuchte austrocknen.
Aber nicht nur der Korken ist von ungünstiger Luftfeuchte betroffen, auch das Etikett kann sich von der Flasche lösen und zu schimmeln beginnen.

Es wäre schade, wenn Sie teure Weine im Keller lagernd haben und plötzlich nicht mehr wissen, welcher Wein sich in welcher Flasche befindet, weil das Etikett nicht mehr lesbar ist.

Achten Sie daher auf Ihre Luftfeuchtigkeit im Keller!

Folgende Luftfeuchtewerte sind zu beachten:

Minimale Luftfeuchtigkeit: 50 Prozent
Maximale Luftfeuchtigkeit: 75 Prozent
Optimale Luftfeuchtigkeit: 70 Prozent

c. Dunkel lagern

Vermeiden Sie Licht im Keller.
Zu viel Licht kann sich negativ auf die Weinfarbe, aber auch auf den Geschmack auswirken.
Lagern Sie daher Ihre Weinflaschen unbedingt dunkel!

d. Flaschen liegend lagern

Flaschen müssen liegend gelagert werden, damit es zu keinem Undichtwerden bzw. Austrocknung des Korkens kommt. Es gilt den Korken durch die liegende Lagerung stets feucht zu halten.
Anders ist es bei Kunststoffkorken, wo sehrwohl eine stehende Lagerung möglich ist. Weine, mit sehr langer Ausbauzeit müssen jedoch liegend gelagert werden. Gilt für alle großen Rotweine!

e. Keine Weinlagerung neben Gemüse und Kartoffeln

Beachten Sie, dass eine Weinlagerung keinesfalls neben Gemüse und Kartoffeln erfolgen darf, da sonst der Wein diesen Geruch aufnimmt.

Wenn Sie über keinen Weinkeller verfügen, bzw. Ihr Keller nicht den optimalen Anforderungen entspricht, so gibt es eine Alternative:

2. Klimaschrank

Im Handel erhältliche Klimaschränke bieten folgende Vorteile:

1. Temperaturabstimmung auf Weißwein und Rotwein möglich.
2. Schaffung optimaler Klimabedingungen (Temperatur, Luftfeuchtigkeit)
3. Keine Bewegung der nichtkonsumierten Flaschen.
4. Dunkle Lagerung.
5. Belüftung

Serviertemperatur

Allgemein werden Weißweine und Roseweine eher kühl serviert, wobei Rotweine etwas wärmer getrunken werden.

Je wärmer ein Wein ist, umso mehr Aromen kann er freisetzen. So werden beispielsweise säurehältige und tanninreiche Weine bei höheren Temperaturen abgeschwächt und wirken weniger aggressiv und milder. Man bedenke jedoch, dass eine zu hohe Temperatur auch negative Auswirkungen auf das Bukett haben kann. Rotweine haben in der Regel mehr Körper als Weißweine, daher serviert man Sie etwas wärmer.

Es gibt sehr unterschiedliche Temperaturangaben zur optimalen Weintemperierung. Wenn Sie einen Wein exakt auf die Trinktemperatur abstimmen möchten, müssen Sie bedenken, dass sich der Wein, sobald Sie Ihn zur Verkostung auf den Tisch stellen, bereits etwas erwärmt hat.

Übersicht empfohlener Serviertemperaturen:

Weißweine 9 bis 14 Grad Celsius (Abhängig vom Körper und Alter des Weines)
Sekt-Schaumwein 8 bis 10 Grad Celsius
Roseweine 9 bis 14 Grad Celsius
Rotweine 14 bis 19 Grad Celsius (Tanninreiche Weine werden wärmer serviert)