Karl Samstag – Ihr Weinbauer
Für Karl Samstag aus der Thermenregion in Guntramsdorf war es bereits im Volksschulalter klar, dass er in den elterlichen Betrieb einsteigen wird.
Das arbeiten in und mit der Natur ist damals wie auch heute noch immer meine Passion.
„Nach der Hauptschule die ich ebenfalls in Guntramsdorf besuchte war die Entscheidung zwischen LFS Gumpoldskirchen und Eisenstadt, habe mich aber für Eisenstadt entschieden, weil in dieser Schule Zukunftsaussichten vorhanden waren bzw. noch immer sind, im Gegensatz zur anderen. Es wurde schon damals Mitte der 90er Jahre praxisorientiertes Lernen (wenn auch teilweise auf engstem Raum) großgeschrieben. Wir hatten mit den Lehrern ein wirklich sehr kollegiales Verhältnis, so dass wir uns auch heute nach fast 15 Jahren noch immer wieder regelmässig gegenseitig besuchen.“
Im 3. Schuljahr ging´s dann zum Praktikum nach Flörsheim-Dalsheim in Rheinhessen zum Weingut Göhring, wo Karl rückblickend sehr viel dazu gelernt hatte. In punkto Sauberkeit meint er sind die Deutschen bekanntlich kaum zu übertreffen. Anschließend gab es für ihn eine 8-monatige „Auszeit“ beim Bundesheer, um danach „endlich“ zuhause am Betrieb „duchzusstarten.“ So wurde gleich zu Beginn die Traubenübernahme und das gesamte Presshaus neu errichtet, und Schritt für Schritt auf Edelstahltanks umgestellt. Auch im Weingarten wurden „neue deutsche“ Methoden zum Laubwandaufbau eingeführt.
Die Familie Samstag ist nun in der 3. Generation auf diesem Standort in der Landwirtschaft tätig, wobei die Feldwirtschaft mittlerweile komplett verpachtet wurde, um sich ausschließlich dem Weinbau zu widmen.
Begonnen wurde 1952 mit 30 Ar Weingärten und die waren von den „alten Onkeln“ quasi „schrottreif“ hinterlassen worden.
Mittlerweile wurden die Flächen auf 6,5 ha erweitert, wovon 5 ha im Ertrag stehen. Wie in der „nördlichen“ Thermenregion üblich, ist die Familie Samstag ein Weißweinbetrieb, wobei der Rotweinanteil kontinuirlich auf 25% aufgestockt wurde.
Die Weißweinpallette reicht von den Thermenregionklassikern wie RG, ZF, WB und NB über GV und MT&friends bis hin zum interspezifischen „Stauffer“ von dem der eigene Traubensaft produziert wird. „Der „Stauffer“ wird mittlerweile seit 15 Jahren im Sortiment angeboten und erfreut sich größter Beliebtheit. Im Weingarten kommt er komplett ohne Pflanzenschutz aus.“
Bei den Roten Sorten nimmt der PN den grössten Anteil an, wovon es im heurigen Jahrgang auch erstmalig die „Rosa Tant“ (einen himbeerfruchtigen Rosé) gibt. Des weiteren gibt´s noch einen reinsortigen CS und eine Cuveè aus ZW, BP und BL
Unterschiedliche Streulagen der Weingärten ermöglichen es, dass für jeden Bodentyp die entsprechende Rebsorte gepflanzt wird. Vom reinen Sand- über den kargen Schotter- bis hin zum Lehmboden, der den Hauptanteil ausmacht sind alle Bodentypen vertreten.
„Der saubere Rebschnitt und die gut aufgebaute Laubwand stellen den Grundstock für gesunde Trauben dar.“ In den Rebzeilen wird ein Naturbewuchs belassen, ohne irgendwelche „fremde“ Pflanzen anzubauen. Diese werden je nach Bedarf mehrmalig mit dem Sichelmulcher „gemäht“ und nicht umgebrochen. So kommt es nie zu unnötigen Bodenverdichtungen, da die Böden auch nach einem kräftigen Regenguss befahrbar bleiben. Im Herbst wird ausschließlich von Hand geerntet, um gleich im Weingarten die nötige Selektion vornehmen zu können. Im Presshaus wird „im freien Fall“ gearbeitet, d.h. man kommt komplett ohne trubfördernde Maischepumpe aus. Über den Rebler fallen die Beeren dann in den Maischebehälter wo sie je nach Sorte zwischen 2 und 12 Stunden mazerieren können. Anschließend geht’s weiter in die pneumatische Presse, und in den Keller. Nach der Spontangärung werden die Weißweine zwischen November und Februar abgefüllt um die Fruchtigkeit zu erhalten. „Die Roten Weine lagern komplett ohne Holz und folgen mit der Abfüllung dann im Sommer.“
Holz gibt´s bei uns nur im Kachelofen.
Der Hauptvertriebszweig ist der Buschenschank der jeweils 6 mal jährlich je 14 Tage geöffnet hat.
Wir sind den Wurzeln treu geblieben und bieten hauptsächlich kaltes typisches Heurigenbuffet an, ohne diesen „Disneylandcharakter“ beim Heurigen der immer mehr um sich greift. (Antipasti´s, Garnelen, Schnitzel aller Art, usw.)
Seit August 2010 können die Gäste zu 100% rauchfrei die Weine der Familie Samstag genießen. Als Flaschenlager und gleichzeitig Verkost- und Verkaufsraum dient der 300 Jahre alte Gewölbekeller. Im Sommer kann man in der gemütlichen Weinlaube oder unterm 50 jährigen Feigenbaum Platz nehmen und sich das eine oder andere Gläschen Wein auf dem Gaumen zergehen lassen. Weiteres wird selbstverständlich auch ein Flaschenweinverkauf während der geöffneten Buschenschanktermine angeboten aber auch ganzjährig nach telefonischer Vereinbarung. Außerdem gibt´s noch selbst gemachte Marmeladen (teils aus dem eigenen Weingarten).